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Frühlingsimpression

Ein kleiner, zarter Schmetterling bringt Leben auf den tristen Asphalt. Ein kleiner, zarter Schmetterling zaubert ein Lächeln in mein Gesicht. Ein kleiner, zarter Schmetterling spendet mir Trost, wenn ich traurig bin.🦋⚘
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Folge dem Regenbogen

Folge dem Regenbogen

und zögere nicht,

erinnere dich seiner Bedeutung,

folge dem Regenbogen,

schau auf sein Licht,

erinnere dich seiner Verheißung.

Folge dem Regenbogen

mit Herz und Verstand,

folge dem Regenbogen,

wie er gezeichnet mit göttlicher Hand,

erinnere dich seiner Verheißung.

Hoffnung umspannt das Himmelszelt,

ihr Ende kannst du nicht fassen,

Hoffnung umspannt das Himmelszelt,

selbst dann, wenn die Farben verblassen.

©lyrikjo

Terrata, auf den Spuren des Lichts

Terrata, auf den Spuren des Lichtshttps://www.bod.de/buchshop/terrata-johanna-wetterau-badura-9783749479566

Eine kleine Anmerkung: Wer Lust auf ein bisschen Fantasie hat, dieses Buch ist für Kinder ab 10 J. ( Literatur für jedes Alter), den lade ich herzlich dazu ein, hier ein bisschen reinzuschnuppern; möchtet Ihr aber wissen, wie Terratas friedlicher Kampf gegen eine scheinbar übermächtige Bedrohung ausgeht, dann könnt Ihr es gern als EBOOK oder auch in gebundener Version bestellen. Vielleicht lenkts ja auch ein bisschen ab? Herzlichst 🙂

Die schönen Illus sind von Sabine Marie Körfgen.

Kapitel 1

So begann es

Nacht legte sich über den Tag. Der Himmel war mit schweren, dunklen Wolken behangen; nicht ein einziger Stern war zu erkennen. Selbst der Mond schien sich im trüben Wolkendickicht verschanzt zu haben. Nur der Wind heulte durch die schwarzen Wälder, streifte mit unsichtbarer Hand über die in Wasser getränkten Wiesen und trieb die Wassermassen des Flusses über die Ufer.

Um nichts auf der Welt würde sich auch nur eine Menschenseele freiwillig in diese ungemütliche, raue Nacht hinauswagen, mit einer Ausnahme, es war Terrata. Doch sie war schließlich auch kein Mensch, sondern ein Wichtelmädchen aus dem Stamme der Aquaten.

Terrata war mittlerweile zwölf Jahre alt und exakt 30 Zentimeter groß, als sie die Erde erstmals mit ihren Füßen betrat. Für Wichtel ihres Stammes entspricht dies der Körpergröße eines ausgewachsenen Aquatenmädchens.

Einst lebte sie mit ihrer Familie in den unergründlichen Tiefen eines breiten und sich über viele Länder erstreckenden Flusses; doch geboren werden Aquaten grundsätzlich im Ozean.

Ganz genau in einer Austermuschel. So ähnlich wie aus Sandkörnern sich Perlen bilden, wurde aus Terrata keine Perle, sondern ein Wichtelkind, denn dies war ihre Bestimmung. Ihre Eltern behüteten die Austermuschel bis zum Tag der Geburt, damit sie auch unversehrt blieb.

Ganz anders als Menschenkinder, konnte sich Terrata sehr gut an ihre Geburt erinnern. Es war ein großes, überwältigendes Freudenfest. Die Austermuschel öffnete sich behutsam, fast im Zeitlupentempo. Rings um sie herum erklang eine sanfte, zauberhafte Melodie, die die Wichtel anstimmten. Es hieß, dass in ihr eine besondere Kraft liege.

Terrata sah um sich herum viele freundlich lächelnde Wichtel. Das vor Glück und Liebe strahlende Gesicht ihrer Eltern aber, brannte sich für den Rest ihres Lebens in ihr Herz.

Sie hatten alle herrlich smaragdgrün leuchtende Augen mit wunderschönen lang geschwungenen Wimpern. Ihre Haare reichten bis zu den Füßen und schimmerten in verschiedenen Farbtönen. Bei manchen hatte sich hier und da ein kleiner Fisch verfangen, doch er fand auch schnell da wieder hinaus. Die Wichtelmänner hatten an Händen und Füßen blaue Schwimmhäute und bei den Wichtelfrauen waren diese durchsichtig.
Ihre Körper hatten sie mit Rotala Macranda, einer rötlichen Wasserpflanze, bedeckt.

Auch Terrata sollte später genauso aussehen, nur war sie zunächst so klein wie eine Fingerkuppe, und sie unterschied sich in einem äußeren Merkmal ganz besonders. Sie hatte als einzige tief braune Augen.

Ihre Eltern brachten sie zum Stammesältesten, der Erasmus hieß. Ganz nach altem Brauch segnete er den Neuankömmling und bemerkte:

“Sie hat die Farbe der Erde in ihren Augen, möge dieses Aquatenmädchen uns allen ein großes Glück sein!”

Da klatschten alle lebhaften Beifall. Eben so, wie das Klatschen unter Wasser möglich ist. Auch viele andere Meeresbewohner waren vor Glück entzückt: Regenbogenfische führten ein Unterwasserballet auf, das wegen seiner Anmut unvergesslich blieb. Delphine machten ganz nach ihrer Art freudige Luftsprünge und Tintenfische ließen ihre Fangarme harmonisch zur Willkommensmelodie kreisen.

Doch schon bald nach dem freudigen Ereignis, kehrte Terratas Familie mit all den anderen Wichteln, in ihr eigentliches Zuhause, den Fluss zurück.

Dort verbrachte sie eine unbekümmerte Zeit bis zu jenem grauenvollen Zeitpunkt, der alles veränderte!

Ein dunkles, schweres und klebriges Wesen, das ständig seine Form veränderte, machte sich, wie ein riesiges, gieriges Monster im Fluss breit. Wer mit diesem in Berührung kam, wurde von ihm gefangen. Unzählige Wichtel gerieten in seine Fänge und niemand konnte es auch nur erahnen, wohin sie verschleppt wurden. Auch zahlreiche Freunde, mit denen Terrata sonst zwischen Schilfpflanzen und Seerosen Verstecken spielte, waren plötzlich nicht mehr da. Zum großen Unglück waren auch ihre Eltern spurlos verschwunden. Und niemand wusste, wen das Schicksal als nächstes ereilte. Terrata wollte alles dafür tun, um ihre Eltern und Freunde zu finden, doch noch war es nicht die Zeit dafür, dass sie mit dem mysteriösen Monster den Kampf aufnehmen konnte. Zum Trost hatte wenigstens Terratas liebste Freundin Jolanta, eine Wasserschildkröte, den Fängen des Monsters entgehen können. Besser gesagt, das Monster hatte an Wasserschildkröten kein großes Interesse. Jolanta aber sollte ihr schon bald eine wichtige Hilfe sein.

Da die übriggebliebenen Wichtel des Stammes völlig verzweifelt waren und weder ein noch aus wussten, versammelten sie sich eines Abends zu einer Krisenbesprechung.

“Wir müssen einen neuen Lebensraum finden”, sagte Erasmus.

“Wenn wir noch länger an diesem unsicheren Ort bleiben, wird das Ungeheuer uns alle gefangen nehmen. Und wer weiß, was dann mit uns geschieht? Selbst in den Ozean können wir nicht fliehen, da das Monster alle Wege versperrt hat. Es bezeichnet sich selbst als König aller Gewässer und es hasst uns! Leider können wir es nicht besiegen, da es einfach zu mächtig ist. Lasst uns Kontakt zu den Wichteln knüpfen, die auf der Erde leben. Die Erdwichtel sind mit uns verwandt, sie werden uns ganz bestimmt dabei helfen, ein neues Leben auf der Erde zu beginnen. Und wer weiß, vielleicht können sie uns sogar von der Erde aus helfen, alle unsere Lieben aus der Gefangenschaft des Monsters zu befreien? Die Welt ist voller Geheimnisse, Hoffnung und Wunder.”

Da Erasmus als Stammesältester niemals seinen Stamm verlassen durfte, bat er um Freiwillige, die die Lage auf der Erde prüfen und sich auf die Suche nach den Erdwichteln machen sollten.

Und so ergab es sich, dass Terrata sich als einzige dieser Aufgabe stellte:

“Ich werde es tun!”, rief sie aus.

“Nein, nein”, Erasmus währte ab, “du bist doch noch zu jung dafür, Terrata!”

“Zu jung?”, entgegnete sie. “Mein Herz wurde mir gebrochen, als ich noch zu jung dafür war! Mutter und Vater, all meine Freunde, sie sind weg, spurlos verschwunden! Die Ungewissheit plagt mich! Was ist mit ihnen? Leben sie noch? Was ist das für ein Leben?”

Die kleine Versammlung verstummte, keiner wagte sich in die eine noch in die andere Richtung zu äußern. Bis plötzlich Jolanta auftauchte und einwarf:

“Stimmt doch einfach darüber ab, wer dafür ist und wer dagegen, dass Terrata dieses Wagnis eingeht!”

“Wer dafür ist”, sagte Erasmus schließlich, “der hebe die Hand.”

Es war kaum zu glauben, doch es schossen alle Hände der kompletten kleinen Schar in die Höhe.

Erasmus nickte bedächtig, schaute in die Runde, breitete seine Arme aus und sprach:

“Seht, Terrata wird es wagen! Die heilige Kraft und Fülle des Lebens mögen dich immer beschützen!”

Alle Wichtel jubelten und weinten vor Freude, da sie wieder hoffen durften, hoffen, dass mit Terratas Mut ihr Leben gerettet wird. Jolanta, die Schildkröte, gesellte sich an die Seite ihrer Wichtelfreundin und zwinkerte ihr aufmunternd zu.

Vergänglichkeit und Neubeginn

Im sanften Gold versinkt die Sonne

hinter runden Berggipfeln,

schon bald ist der Himmel von ihrem warmen Glanz durchwoben.

Nur einen Wimpernschlag später

sehe ich sie gar nicht mehr,

nur das rötliche Feuerband am Himmel

erinnert mich an ihren einstigen Glanz.

Bald wird ein nächtlicher Himmel die abendliche Dämmerung umarmen,

so, wie seit Menschengedenken.

Die Erde umrundet die Sonne

in ihrer dazu festgelegten Bahn.

Ganz gleich was auf ihr geschieht,

ungeachtet der Tränen, ungeachtet des Leids,

ungeachtet aller menschlichen Versagen, Unvollkommenheiten, Verzweiflung und Ängste.

Der Erdball dreht sich weiter.

Ungeachtet aller menschlichen Grausamkeit,

ungeachtet aller menschlichen Liebe, Zuversicht, Hoffnung und Vertrauen.

Die Erde steht nicht still,

auch wenn du und ich den Atem anhielten,

so würde es sie von ihrem Lauf nicht abhalten.

Es wird die Sonne am Horizont wieder neu erwachen,

immer und immer wieder aufs Neue,

mit ihrem Zauber wird sie weiterhin den Tag durchwirken,

mit ihrem Untergang der Nacht Einlass gewähren.

So lange Gott der Allmächtige es will,

wird sie sich weiterdrehen,

solange Gott der Allmächtige es will,

wird der Sonnenglanz das Gute und Schlechte umhüllen,

solange Gott der Allmächtige es will,

wird Er uns mit neuer Hoffnung, neuem Mut und brennender Liebe nähren,

so dass wir mit Zuversicht dem nächsten Tag entgegenblicken

und dankbar annehmen, was aus seinen gütigen Händen kommt.

©lyrikjo

 .

Jose, der Alptraumsammler

Kurze Anmerkung: Bei all den Schreckensnachrichten darf es auch mal eine Gutenacht-Geschichte sein. Ich wünsche allen eine gute Nacht und einen guten Start in die Woche. 🙂

In Traumlandstedten lebt Jose.

Jose ist Alptraumsammler von Beruf.

Nachts, wenn die Kirchturmuhr 12:00 Uhr schlägt, schlüpft Jose in seine Plüschpantoffeln, zieht sich seinen flauschigen Bademantel an, öffnet die Haustür ganz weit und wartet auf seinen Freund Silberlocke, den Kutscher.

Dieser kommt pünktlich zur Mitternachtszeit mit einem prächtigen Pferdegespann vom Himmel herabgesaust. Es ist so prächtig, wie es noch nie jemand mit seinen Augen gesehen hat!

Jose erkennt den Kutscher schon weit in der Ferne, weil er außer dem prächtigen Pferdegespann, prächtige Silberhaare hat, die im Mondlicht herrlich schimmern.

„Prrr“, ruft Kutscher Silberlocke und hält mit seinem Pferdegespann vor Joses Haustür.

„Guten Abend Jose“, grüßt der Kutscher, „hast du den weiten Alptraumsack schon vorbereitet?“

„Aber ja!“ antwortet Jose freudig. „Heut ist eine gute Nacht, um all den Bösewichten den Garaus zu machen!“

Damit meint Jose alle Alpträume, die sich nachts in die Wohnungen und Häuser der Menschen schleichen. Diesen bereitet er ein klares Ende!

Jose fängt sie sehr geschickt mit seinem weiten Alptraumsack ein. Dazu bekommt er natürlich Hilfe von seinem Freund.

Mit sportlichem Elan schwingt sich Jose samt Alptraumsack auf den Sitz neben Silberlocke und „juchhe!“ los geht die Fahrt durch den nächtlichen Himmel!

Jose spannt dabei den Alptraumsack ganz weit auf, hält ihn mit beiden Händen in die Höhe, so dass die ganzen üblen Alpträume da nur noch so reinplumpsen! Sobald Jose einen fängt, gibt er gleich den Namen des Alptraums in seinem Notebook ein. Schließlich braucht er eine Übersicht, welche und wie viele er da schon mit Silberlockes Hilfe, eingefangen hat.

Da gibt es z.B. die Brüllträume, die mit lautem Gebrüll die Leute aus dem Schlaf reißen. Im Alptraumsack dagegen, sind sie so piepsig, wie kleine Küken.  Darin gefangen, kommen sie nicht mehr heraus.

Dann gibt es die Fallträume, die die Leute aus dem Schlaf rütteln. Sie gaukeln den Leuten vor, dass sie von irgendwo herunterfallen. Diese sind im Alptraumsack so zahm, wie scheue Kaninchen. Sie können niemanden mehr stören.

Und dann gibt es noch die üblen Burschen von Alpträumen, die den Leuten vormachen, dass jemand hinter ihnen her ist. Diese werden im Alptraumsack so klein, wie Kekskrümmel und damit völlig bedeutungslos!

Wenn es dann allmählich dämmert, weiß Jose, dass es Zeit ist, wieder heimzukehren. Sein Freund, der Kutscher Silberlocke, hält pünktlich um 5:00 Uhr in der Früh vor Joses Haus. Müde, aber zufrieden mit seinem nächtlichen Werk, legt sich Jose in sein warmes Kuschelbett.

Hier und da mag es noch so manchen Alptraumhallunken geben, doch nach einer solch wilden, nächtlichen Alptraumjagd von Jose und Kutscher Silberlocke, verschwinden sie in ihren schmuddeligen Verstecken und wagen sich nicht mehr hinaus.

©lyrikjo

Hass macht blind

Hass macht blind

Hass macht blind und zerstört

Hass macht blind und zerstört des Menschen Würde

Hass ist würdelos.

Hass macht blind

Hass macht blind und versperrt

Hass macht blind und versperrt den Weg

Hass versperrt den Weg zu Mitmenschen.

Hass macht blind

Hass macht blind und trübt

Hass macht blind und trübt den Blick

Hass trübt den Blick für Bruder und Schwester.

Hass führt zu Tod.

Liebe führt zu Leben.

Jesus sagt:„…, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt.“ (Johannes 13:34)

Petros und sein ganz großer Tag

 © lyrikjo                   

 Petros und sein ganz großer Tag

Petros war ein sehr alter Mann, bestimmt schon 100 Jahre, wenn nicht sogar älter.

Da er jedoch nie eine Familie hatte, er war als Findelkind in einem Heim für Jungen aufgewachsen, wusste weder er, noch jemand anderes, wann er genau geboren war.

Eine Sache aber war für Petros sonnenklar! Er war durch und durch ein Grieche. Genau gesagt, ein Mann aus Saloniki.

Im Laufe der vielen Jahre lernte er viele Menschen aus vielen unterschiedlichen Ländern kennen.

Das hat sich durch seine Arbeit als Stadtführer ergeben. Und weil Petros unnachahmlich gut die Touristen durch seine Hafenstadt mit all ihren historischen Plätzen, den alten Skulpturen und Museen führte, bekam er jedes Mal noch einen zusätzlichen Obolus von den Leuten zugesteckt.

Er sparte und sparte und gab nur das Nötigste für sich selbst aus. Alle, die ihn persönlich kannten, dachten, dass er ein alter Geizkragen sei. Wurde er gefragt, was er denn mit dem ganzen gesparten Geld mache, dann zuckte Petros lächelnd mit den Schultern und sagte nur:

„Ich spare für den ganz großen Tag!“

Doch so recht wusste er es selber nicht. Es war einfach nur ein tiefes, inneres Gefühl, dem er folgte.

Eines Tages, als Petros wieder eine Touristengruppe durch seine Stadt führte, bekam er von einem kleinen Mädchen eine Münze geschenkt. Als er diese in seinen Hut zu den anderen warf, kam es ihm plötzlich vor, als würde der Hut 20 kg wiegen.

Mühsam schleppte er sich mit dem schweren Hut zu seinem Haus, das ein wenig außerhalb von der Stadt lag. So erschöpft wie nie zuvor, schlurfte er mit bleiernen Beinen zu seinem Bett. Kaum, dass er seine Augen geschlossen hatte, übermannte ihn ein tiefer Schlaf.

Petros träumte einen seltsamen Traum: Er sah das kleine Mädchen, das ihm die Münze geschenkt hatte. Es saß auf einer herrlichen Blumenwiese, umgeben von einer prächtigen Blütenpracht und herumflatternden Schmetterlingen.

Das Mädchen strahlte ihn fröhlich und unbekümmert an und sprach zu ihm:

„Petros, du bist schon so alt, dass dein großer Tag gekommen ist, an dem ich dich zu deinem neuen Zuhause führen werde. Die Zeit ist reif Saloniki zu verlassen. Doch vorher musst du dein ganzes gespartes Geld an arme Menschen in deiner Stadt verschenken. Denn hier, wo du bald sein wirst, brauchst du es nicht mehr.“

Petros fühlte eine unglaubliche Liebe und Leichtigkeit in seinem Herzen. Er wünschte sich, gar nicht mehr aus dem Traum zu erwachen. Doch schon die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages weckten ihn wieder. Mit unerklärlichem Schwung bereitete er sich auf den neuen Tag vor. Da war jedoch noch etwas. Petros holte keine Touristen mehr vom Hafen ab oder sonst woher.

Er stellte sich ohne den geringsten Zweifel an eine Ecke des Marktplatzes und verteilte sein ganzes Geld, das er all die vielen Jahrzehnte angespart hatte, an vorübergehende Menschen. Dabei schaute er ganz genau hin, wer es am meisten brauchen könnte.

Als er das letzte Geldstück verschenkte, es war die Münze, die ihm das kleine Mädchen geschenkt hatte, sank er leblos zu Boden.

Als die Polizei eintraf, fand sie nur noch einen Petros vor, der für immer eingeschlafen war.

„Schau“, sagte verwundert einer der Polizisten, „der alte Mann sieht ja richtig glücklich aus!“

Blick aus dem Fenster

Sanft schneit es vom Himmel herab –

zauberhafte Ballerinen mit Flockenröckchen

kreisen auf die Erde hernieder.

Sie tanzen zu einer lautlosen Musik,

die mit ihrer zärtlichen Melodie

das Land in ein kostbares Schweigen hüllt.

Doch dort, auf dem vereisten Schwanenteich –

dort sehe ich wohl eine Eisprinzessin!

So eben, gleich mit den Flocken

kam sie heruntergetänzelt.

Ihr hinterher ein Prinz!

Er trägt einen Turban aus funkelnden Eiskristallen.

Ich sehe, wie der Prinz ihren Mund küsst,

Ihr blasses Gesicht errötet sogleich,

nun wirkt sie noch viel lieblicher.

Beide beginnen sich nun auf dem Eis zu bewegen.

Sie tanzen, als ob es um ihr Leben ginge,

drehen Kreise, Pirouetten so schön,

wie ich`s noch nie gesehen!

Doch dann,

die Sonne bricht mit ihren Strahlen

durch die Wolkendecke hindurch;

Schon bald beginnt das Eis zu knistern und knacken.

Ihr Liebesglück scheint von kurzer Dauer,

doch ist wahrhaftige Liebe nicht der Ewigkeit bestimmt?

Das Prinzenpaar tanzt noch immer,

es dreht sich nun nur langsamer.

Vielleicht zum letzten Mal?

Ihre Körper werden kleiner, verschwinden immer mehr

und werden eins mit dem Wasser,

das sie behutsam aufnimmt in sein geheimnisvolles Reich.

Gedicht zum Gedenken unterdrückter Völker

und es fiel Segen vom Himmel

über all die Tränen,

die geweinten und die nicht geweinten,

über die gebeugten Herzen,

die im Schatten der bitteren Zeit erstarrten

und die hoffenden Herzen,

die aus dem Schatten heraus

sich trotzend dem Licht zuwandten,

so schwach es auch zu leuchten schien;

doch es fiel Segen vom Himmel,

der dem schwach leuchtenden Licht Beständigkeit verlieh.

Es ließ sich nicht vom Schatten verschlingen,

denn es fiel Segen vom Himmel.

Bange Seelen fingen im Geiste Feuer,

im Finstern der Nacht tasteten sie nacheinander

und fassten sich an den Händen,

denn es fiel Segen vom Himmel,

der ihre Gesichter erhellte 

und ihren Blick aufrichtete,

da sie waren im Herzen gesegnet.

Ihre Tränen benetzten dürre, trockene Erde,

aus der heut Rosen sprießen,

ihre Dornen bezeugen das vergangene Leid,

doch ihre Knospen offenbaren das Heil,

denn auch die Erde war gesegnet

und all die ungezählten Tränen,

denn ins dunkelste Grauen der Nacht

fiel Segen vom Himmel.