Unfassbare Zeit

Wie Sand zerrinnst Du mir zwischen den Fingern,
wie Regentropfen, die auf der Fensterscheibe zerfließen,
wie Rauchwolken, die der Wind davonträgt,
wie ein buntes Herbstblatt, das tanzend auf die Erde wirbelt.
Alles hast Du dem Abschied bestimmt,
der Vergänglichkeit alles Geschehen vermacht;
selbst Erinnerungen lässt Du verblassen,
wie Bilder aus einem alten, verstaubten Buch
und dem Glanz der Jugend und Schönheit
hältst Du den Spiegel der Hinfälligkeit vor.
Nichts lässt sich festhalten!
Nichts bleibt wie es war!
Alles gibt sich dem Fluss des ständigen Wandelns hin
und formt aus dem Geschehenen das Jetzt
und aus dem Jetzt das, was uns im nächsten Atemzug erwartet.
© lyrikjo